Frankreich, Frankreich

Gleich unser erster Stellplatz nach der Landesgrenze, zu dem ich nach unserer Ankunft ein wenig recherchiert habe, hat mir (wie ich glaube, weil ich mich aus meiner Schulzeit oder auch sonst nicht daran erinnern kann…) neue Geografiekenntnisse – zur Existenz der französischen Opalküste (sowie der angrenzenden Alabasterküste) beschert.

Obwohl sowohl Mathias als auch ich schon in Frankreich, allerdings eher in südlichen oder näher an der deutschen Grenze liegenden Gebieten, waren, hatten wir keinerlei konkrete Vorstellungen vom Norden des Landes. Vielleicht liegt es an den Gezeiten, denen die Küste unterworfen ist, vielleicht an der „aufwühlenden“ Geschichte (von der vor allem alte Bunkeranlagen oder Friedhöfe bzw. Gräberfelder zeugen…); wir haben jedenfalls fast täglich etwas entdecken können, das auch uns bewegt hat: dazu, uns gedanklich ein wenig damit auseinanderzusetzen.

Wenn ich mir die Steilküsten betrachte, fällt es mir z.B. nicht schwer zu glauben, dass sie Bruchstücke eines ursprünglich größeren bzw. anders als heute gestalteten Kontinents sind und dass sich unsere Erdteile – vielleicht auch verursacht durch die ständigen kleineren oder größeren „Umbaumaßnahmen“, die Lebewesen vornehmen (oder den massiven Gütertransport, den Menschen betreiben…) – weiterhin bewegen.

Einen besonderen Freudensprung hat mein Herz (oder vielleicht eher mein Bauchgefühl…) gemacht, als ich entdeckt habe, dass wir rechtzeitig zur Maronizeit in Gegenden eingetroffen sind, die nicht nur mit Apfel- oder Birn-, sondern auch mit Esskastanienbäumen, den Lieferanten der Châtaignes, gesegnet sind. Seitdem gab es bei uns nicht nur ein Mal heiße Maroni; und als wir mal davon genug hatten, habe ich – inspiriert von den Kastaniencremes in den Supermarktregalen – daraus einen süßen Brotaufstrich entworfen. Da sich Mathias seine geliebten veganen Schokoaufstriche aufgrund ihrer horrenden Preise schon seit Schweden oft verkneift, konnte ich damit zwar keinen guten Ersatz liefern, aber wenigstens für ein bisschen Ablenkung und Abwechslung bei unseren Brotzeiten sorgen.

Wir sind – was unsere Strecke betrifft – zwar oft sehr ahnungslos, aber mit offenen Augen, die unsere Umgebung erkunden, unterwegs. Deshalb haben wir beim Fahren aus der Ferne die Felseninsel oder vielmehr Abtei Mont-Saint-Michel erspäht, von der wir zwar noch nie etwas gehört hatten, die uns aber dazu veranlasst hat, unsere Fahrt zu unterbrechen. Wir haben in Fußnähe zu Berg und Bucht einen kleinen Laden für regionale Produkte gefunden, vor dem wir die Nacht verbringen durften. So konnten wir sowohl die Nachmittagssonne als auch den Sonnenaufgang am nächsten Tag nutzen, um uns auf den Weg durchs bzw. übers Watt zu begeben und diesen Ort mit seiner langen Geschichte etwas genauer anzuschauen.

Anschließend ging unsere Fahrt weiter – in die Gegend, die als Vorbild für ein kleines, fiktives gallisches Dorf gedient hat, das sich mit Hilfe eines Zaubertranks der römischen Besetzung widersetzt hat: in die Bretagne.

Wer mehr Fotos sehen möchte, kann gerne unter folgender URL schauen:
https://natur-highlights.de/Archiv/Frankreich/Normandie/

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